Autofahren sicher wie noch nie – Blitzer nehmen trotzdem zu

Der Straßenverkehr in Deutschland wird immer sicherer. Noch nie seit Beginn der Massenmotorisierung in den 50er-Jahren kamen so wenig Menschen bei Unfällen ums Leben wie 2008. Nachdem das Statistische Bundesamt im März eine Schätzung der Verkehrstoten auf 4.600 tätigte (dies wäre ein Rückgang um sieben Prozent), wurde diese Zahl durch den ADAC nun nochmals nach unten korrigiert: 4.550 ist der letzte Stand der Schätzungen, dies entspricht einem Rückgang um 8,1 Prozent.

Auch bei Unfällen insgesamt und Verletzten zeigt der Trend stark nach unten. Die Unfälle insgesamt, werden gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent auf 2,38 Millionen zurück gehen, die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 4,1 Prozent auf etwa 407.000 abnehmen. Gegenüber 1970, als 21.300 Menschen (!) bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren, betrug der Rückgang fast 80 Prozent – und das, obwohl sich der Fahrzeugbestand seitdem verdreifacht hat. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat führt die Entwicklung auf eine verbesserte Sicherheit der Fahrzeuge, ein systematisches Entschärfen von Unfallschwerpunkten und ein verändertes Verhalten der Fahrer zurück. Auch die durch überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol verursachten Unfälle sind ausweislich sämtlicher Statistiken weiter rückläufig.

Da könnte man sich nun doch ganz naiv fragen, wie dies alles mit dem ungebrochenen, drastischen Zuwachs von Geschwindigkeitskontrollen in Einklang zu bringen ist. Hat die Polizei nichts Besseres zu tun? Nun, zunächst gibt es hier natürlich ein „Totschlagargument“, nämlich, dass jeder Verkehrstote genau einer zuviel ist. Und das ist wohl wahr, daran gibt es nichts zu rütteln. Allerdings kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die Zunahme der Geschwindigkeitskontrollen und das Installieren immer neuer Blitzer auch unter dem Gesichtspunkt der Sanierung des Haushaltes geschieht. Und da darf man sich schon fragen, ob die Autofahrer durch KfZ-Steuer und Nebenabgaben nicht schon genug zur Kasse gebeten werden. Oder ob es nicht andere Gebiete gibt, auf denen die Polizei ihre Zeit und Energie sinnvoller einsetzen kann, um das Leben der Bürger sicherer zu machen.