Verhandlungstag am 15. April 2024: Der Insolvenzverwalter gibt Auskunft über noch vorhandenes Vermögen der Vallog GmbH (49 Millionen-Raub)

Fortsetzung des Tresorraub-Prozesses um den Coup an der Berliner Fasanenstraße. Am 15. April 2024 wurde der Insolvenzverwalter Herr Rechtsanwalt Sascha F. als Zeuge geladen.

Herr F. ist sowohl für die ehemalige „Valvero Sachwerte GmbH“ als auch für die ehemalige „Vallog GmbH“ (beide Fasanenstraße 77) tätig. Für diese (und noch mehrere andere) Unternehmen war der Angeklagte und Kronzeuge Thomas S. als Geschäftsführer tätig. Ebenso verwaltet der Zeuge das noch vorhandene Privatvermögen des Thomas S.

Der Insolvenzverwalter schilderte, dass bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens der „Valvero Sachwerte GmbH“ am 28.12.2022 nur unwesentliche Mittel in Höhe von ca 30 Tausend Euro vorhanden waren. Dem gegenüber standen jedoch Zahlungsverpflichtungen in Höhe von über zehn Millionen!! Euro. Etwa zwei Millionen Euro flossen in die „Südkiosk GmbH“ des Thomas S. Vom Verbleib der weiteren acht Millionen Euro habe der Insolvenzverwalter nach eigener Aussage keine Kenntnis. Der Zeuge betonte stattdessen mehrfach, dass seine Aufgabe nicht die Aufklärung der Straftat sei, sondern die Sicherung des Vermögens.

Das Geschäftsmodell des Unternehmens „Valvero“ sah so aus: Die „Valvero Sachwerte GmbH“, allen voran der Kronzeuge Thomas S., bot sogenannte Sachdarlehen an. Diese wurden von ihm als sichere Anlageform angepriesen. Die Anleger – vorrangig ältere Leute aus Süddeutschland – erwarben Edelmetalle und überließen diese der Valvero. Im Gegenzug wollte die Valvero 4,5 Prozent Zinsen für die reine Zeit der Überlassung der Edelmetalle zahlen. Den Anleger wurde suggeriert, dass sie nach Ablauf einer Frist zusätzlich zu den gezahlten Zinsen auch ihr Gold zurückerhalten würden. Stattdessen wurden Zinsen nur aus dem Verkauf von Gold aus neuen Anlagen bezahlt und die zugesicherte Rückgabe des Goldes fand sehr selten bis gar nicht statt. Dass ein Totalverlust für die Anleger eintreten könnte, wurde vom Unternehmen des Thomas S. ausgeschlossen. Auch hier hatte der Kronzeuge die Menschen um deren Ersparnisse gebracht, lebt(e) selbst aber auf großen Fuß.

Auch die Bayerische Landesbank hatte bei der „Valvero Sachwerte GmbH“ Edelmetalle in Höhe von drei Millionen Euro eingelagert. Nach Aussage des Thomas S. sind diese Edelmetalle beim Diebstahl jedoch nicht entwendet worden – der entsprechende Safe war unversehrt. ABER: das Gold ist trotzdem bis heute nicht aufgefunden worden. Die Bayrische Landesbank hat inzwischen Klage gegen Straub persönlich eingereicht.

Der Angeklagte Straub hat zum 25.05.2023 neben seiner – wieder einmal – beruflichen Zahlungsunfähigkeit auch seine private Insolvenz angemeldet. Ob dabei tatsächlich auch sein gesamtes Vermögen aufgefunden und offengelegt wurde, wagen sehr viele zu bezweifeln. Thomas S. hat inzwischen Bürgergeld beantragt. Jedoch ist auch bekannt, dass vor ihm bereits viele andere Straftäter Bürgergeld bezogen und ihr „Einkommen“ gut zu verschleiern wussten.

Es wurden bei Thomas S. Vermögenswerte in Höhe von ca. drei Millionen Euro gefunden. Die Forderungen gegen ihn belaufen sich hingegen auf einen hohen zweistelligen Millionenbeitrag. Die Schäden aus dem Diebstahl der Schließfachanlage sind dabei noch nicht einberechnet.