Die Umgehung der MPU ist bekanntlich durch den EU-Führerschein unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Es gibt aber reichlich miese Geschäfte mit der angeblich legalen Umgehung der MPU („Idiotentest“). Heute geht es um die Frage: Ist der Kenia-Führerschein legal oder illegal?
Die Anordnung einer MPU – also die Überprüfung auf Fahreignung – treibt den allermeisten von uns erst einmal spontan den kalten Schweiß auf die Stirn. Ist der „Kenia-Führerschein“ hier vielleicht ein Ausweg? Mitnichten liebe Leser. Natürlich habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass es Betroffene gibt, die die Auflage der MPU legal umgehen möchten. Denn nicht nur das Beibringen eventueller Haaranalysen oder bestimmter Blutwerte verunsichert. Auch auf die relativ hohen Gesamtkosten, die so eine MPU mit sich bringt, würden die meisten wohl gerne verzichten. Und nicht zuletzt ist trotz Vorbereitung auf die MPU nicht klar, dass Sie den Fahreignungstest vor dem Verkehrspsychologen auch erfolgreich bestehen.
Und bei legalem Erwerb eines EU-Führerscheins wird die MPU bekanntlich auch – legal – umgangen. Dies liegt an der Anerkennungspflicht der 3. EU-Führerscheinrichtlinie. Doch im Umfeld dieses legalen Erwerbs spielen sich auch einige Betrugsmaschen ab. Heute soll es konkret um den Kenia-Führerschein gehen.
Denn es wundert nicht, dass es auf diesem Gebiet neben einigen seriösen Anbietern auch viele schwarze Schafe gibt. Diese wollen in betrügerischer Absicht Fahrerlaubnisse / Führerscheine an gutgläubige und nicht ausreichend informierte Menschen vermitteln. Ein Beispiel für solch eine Abzocke sind verschiedene Angebote von Vermittlern des sog. „Kenia-Führerscheins“. Unkompliziert, günstig und schnell zurück zu einer gültigen Fahrerlaubnis. Natürlich ohne Sperrzeit und ohne die in Deutschland angeordnete MPU, das Versprechen diese Anbieter. Teilweise erzählen Ihnen die Vermittler des „Kenia-Führerscheins“, dass Sie sich für eine gewisse Zeit aus Deutschland polizeilich abmelden sollen, eine internationale Fahrerlaubnis in Kenia machen und diese dann in Europa, beispielsweise in Tschechien, umgeschrieben wird. Melden Sie sich dann wieder in Deutschland an, haben Sie nach Aussage dieser Vermittler so einen legalen europäischen Führerschein. Davor kann ich nur warnen! Denn diese Aussagen sind genauso unseriös wie falsch. Die geltende gegenseitige Anerkennung der Fahrerlaubnisse betrifft ausschließlich die EU-Mitgliedsstaaten untereinander. Das bedeutet, die neue Fahrerlaubnis MUSS in einem der EU-Mitgliedsstaaten ERWORBEN worden sein. Der „Kenia-Führerschein“ kann also schon deshalb keine Gültigkeit haben, weil Kenia kein Mitglied der Europäischen Union ist. Da helfen auch alle Umschreibungen der Welt nichts.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich habe absolutes Verständnis dafür, wenn Mandanten sich von mir beraten lassen, um die in Deutschland angeordnete MPU legal umgehen zu wollen. Und in sehr vielen Fällen kann ich ihnen Wege aufzeigen, wie sie ohne MPU in Deutschland zurück zu ihrer Fahrerlaubnis gelangen. Dazu können Sie auch meine telefonischen Beratungen nutzen.